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Mittwoch, 31. Mai 2017

Centurion Gigadrive Disc 4000 und 3x Mont Ventoux!

Der Mont Ventoux – Gigant der Provence –gilt nicht umsonst als einer der legendärsten und schönsten Tour de France Gipfel und genau dort wollte ich mein neues Rennrad testen: ein Centurion Gigadrive Disc 4000, das am Vortag ankam. Danke Centurion!!

Und die Tour sollte es in sich haben, denn geplant waren alle 3 Anstiege zu bewältigen, also am Ende waren es laut meinem Garmin 130 Kilometer und 4139 Höhenmeter (> Strava). Jo, ziemlich hart für mich und das neue Bike und zudem ne Premiere, was die Höhenmeter anbelangt. In den Club des Cinglés bin ich leider nicht gekommen, das hätte ich 15 Tage vor dem Versuch anmelden müssen aber vergessen werde ich die Tour so oder so nicht mehr.

Am Vortag noch ohne Rad :)

Die Reise dorthin war fast genauso mühsam wie nachher die vielen Höhenmeter aber es hat sich allemal gelohnt! Wunderschöne Gegend, die Sonne brannte und kaum Wind warteten am Zielort. Vor lauter Rad-Test-Vorfreude wurde die Unterkunft-Suche vertagt aber am Ende war das ein Glücksgriff, denn das Mas des Olives ist ein absoluter Traumort. Ich fand's mega dort und jeder, der sich bissel was gönnen will, sollte es testen. Selten einen Aufenthalt an so einem schönen Ort mit so vielen interessanten und inspirierenden Menschen verbracht. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen!

I love it! Centurion Gigadrive Disc 4000

Viele würden jetzt natürlich denken, dass man bei so nem Trip nur leidet und ja, viele leiden. Bei mir war es nicht so. Natürlich ist es kein Spaziergang und ich bin auch vorher noch nie so viele Höhenmeter gefahren aber ich glaube, man muss mit der richtigen Einstellung da rangehen und wenn dann noch die Sonne scheint und man ein geiles Rad unterm Hintern hat, läuft die Kurbel von ganz alleine. Okay, nicht ganz – ich habe pro Anstieg 2 Flaschen Iso und Wasser getrunken, etliche Mandelnugat-Kugel und unzählige Kekse oben gegessen, 2 Riegel, 3 Gels und ne Cola.

Einfach magic dort oben…

1. Anstieg – Bédoin: Direkt vor der Haustür ging's los und schon allein die Massen, die am Feiertag da hochfuhren, ließen die Beinchen rotieren. Ich hatte absolutes Rennfeeling und überholte einen nach dem anderen. Für mich ist das der schönste Anstieg. Die Straße ist bunt bemalt mit Werbung oder motivierenden Sprüchen und man fühlt sich als Teil der Tour de France. Nur die Teilnehmer waren hier andere: dick, dünn, alt, jung, auf einem Klapprad oder Inlinern. Es wurde geflucht, gejammert, gekämpft und gelacht. Manche haben ihr Rad geschoben, hatten Krämpfe oder sind oben vor Erschöpfung fast umgefallen, andere in Renntempo vorbeigeflogen. Glücklicherweise war eine fette Wolke genau über dem Gipfel, so dass dieser immer im Schatten lag und 16 Grad oben waren äußerst angenehm.

Unverkennbare Tour de France Geschichte überall

Mit der 11-32 Übersetzung war ich bestens aufgestellt und ich fühlte mich auch nach den ersten 1500 Höhenmetern super. Die erste Abfahrt war schnell – max 95,4 km/h! – und machte richtig Laune. Das Rad lag wie auf Schienen in den Kurven, kein Flattern, kein Ausbrechen. Die Disc-Brakes zuverlässig. Zu keiner Zeit hatte ich Bedenken oder ein ungutes Gefühl.

In jede Richtung Weite ohne Ende

2. Anstieg – Malaucène: Unten Flaschen aufgefüllt und gleich wieder hoch. Ich fand diesen Anstieg etwas mühsam zwischendurch. Es waren kaum Leute unterwegs und somit kam kein Race-Enthusiasmus auf. Die vielen 11% Steigungen fand ich etwas zäh, vielleicht lag es auch an der Mittagshitze. Die letzten 2-3 Kilometer waren dafür umso schöner. Sobald es kahl wird und die Mondlandschaft zum Vorschein kommt, fühlt man sich wie in ner anderen Welt. Einfach ein besonderer Ort. Oben etwas weniger los, die meisten machten wohl nur einen Anstieg ;).
Danach wartete eine mega lange Abfahrt nach Sault. 26 Kilometer Vollgas.

So sah es aus am 2. Anstieg

Bei Aufstieg Nr. 2 war's etwas ruhiger am Keksstand :-)

3. Anstieg – Sault: Jetzt musste ne Cola her. Und zwar eine mit Zucker! Ehrlich gesagt hatte ich schon etwas Bammel. Mit 5-6% war der zu Beginn echt easy aber mach' das mal über 26 Kilometer! Irgendwann schwinden einfach die Kräfte. Die letzten 6 Kilometer waren zudem noch in einer fetten Wolke, die einem die Sicht nahm. Ich konnte den Gipfel im Nebel nicht erkennen und es zog sich hin.
Vor mir einer, der sich kaum noch auf dem Rad halten konnte. Seine Jungs schoben ihn nebenher laufend den Berg hoch, er schien fast umzufallen, sobald sie losließen. Aber er hat's geschafft und wurde oben gefeiert. Tolle Momente da am Berg. Schade, dass der letzte Aufstieg nicht mit einem tollen Ausblick belohnt wurde aber dafür mit einer, der schönsten Abfahrten überhaupt. Nur geil!!

Der Gipfel voll in der Wolke bei Aufstieg 3

Besonders schön war der anschließende Abend im Mas des Olives. Bei Nudeln mit Pesto, Salat und Rotwein wurden Radstories ausgepackt und neue Freundschaften geschlossen. Danke Karin und Daniel für diesem Abend! Spätestens im Oktober will ich wieder dort sein. Da wird es dann vielleicht etwas härter ;).

Wunderschöner Ort zum Verweilen: Mas des Olives

Lohnt sich auch: Gorges de la Nesque einmal rund um den Mont Ventoux > Strava

Final Tourencheck :)


Kneippen am Vortag hilft vielleicht auch :D