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Sonntag, 16. August 2015

Trans Schwarzwald 5. Etappe – Es ist geschafft!!!! Juhuuu! :)

Letzte Etappe: 67 km / 11xx HM, paar Rampen
Gesamt nach 5 Etappen: Platz 17 / Damen 13

Ich fühlte mich heute morgen wieder sehr müde aber hatte eine bessere Nacht, hab gedehnt und Blackroll gemacht, gechillt und relativ viel geschlafen. Am Morgen in Donaueschingen 14 Grad und Nieselregen. Besser als 36 Grad! Ich find's selbst schlimm, dass ich sowas schreibe aber mein Körper mag die +30 Grad-Hitze nicht im Sport. Ich schwitze einfach zu wenig. Das ist echt geil wenn man nen Schaui hochfährt und oben aussieht wie frisch aus dem Bad aber in Hitzerennen glaube eher von Nachteil. Da kocht irgendwann das Blut…

Heute vorm Start dick eingepackt. Armlinge und ne Windweste hinten im Trikot haben aber gereicht.

Das Frühstück war wortkarg, Micha wollte heim. Ich auch aber nein – was machen wir heute? Ja, wir radeln!! :D Es gab Müsli aber ich hatte nicht sonderlich viel Hunger. Im Gegensatz zu den kleinen Chinesen bei uns im Saal, die sich halbe Brötchen mit 4 Scheiben Käse reingeschoben haben! 4!! Um 9:15 zum Start. Bin dann noch bissel mit Bernd gefahren.

Start um 10 Uhr wie alle anderen Tage auch. Ich war wie auch schon die anderen Tage beim ersten Gebolze in der Nähe von Kirsten und beschloss irgendwann mit ihr zu fahren. Besser als alleine im Wald rumzugurken. Wir fuhren ungefähr 50 Kilometer zusammen über welliges Terrain. Mein Reifen heute echt Schrott. Sau rutschig einfach aber die Trails so überschaubar, dass es nicht viel ausmachte. Ohne Sturz geblieben ;). Auch das ein Highlight!

Da sieht man deutlich das Ei am Knie vom Stadtrad-Wegrutscher nach der Transalp :(

An der 2. Verpflegung tauchte auf einmal Sönke auf, der heute und gestern als Tagesstarter unterwegs war und durch einen Defekt zurückgeworfen wurde. Ich dachte schon wir machen jetzt ne Cliquen-Ausfahrt wenn Bernd noch zu uns aufschließt aber der kam heute leider nicht vor. Sönke war bissel zu flott für uns Halbtote und nachdem er sich vergewissert hatte, dass wir zusammen Spaß hatten, war er auf der ersten Abfahrt schwupps-die-wupps im Sönke-Downhill-Modus weg.

Erst bei der Rampe in Altglashütten verlor ich Kirsten. Mein 30er Kettenblatt war hier genau richtig und so kurbelte ich mich hoch. Meine Beine fühlten sich weder gut, noch schlecht an, meine Wattwerte befanden sind im oberen Feld, also alles okay. Wenigstens keine Rückenschmerzen wie am Vortag. Irgendwann sah ich dann ein Mädel vor mir und hatte wieder den Race-Blick und gab Gas. 7 km vorm Ziel noch ein Booster rein und ich musste an Asterixs und Obelixs Zaubertrank denken und gab noch mehr Gas. Bahm, eine eingeholt und sogleich überholt. Die nächste Konkurrentin in Sicht und gleiches Spiel. Noch ne Schippe drauf. Bahhhhmmmmm, vorbei. Und dann in der Kurve rechts steil hoch und pam pam pam die Gänge runtergeknallt, während die 3. Konkurrentin absteigen musste. Geiler Lauf! Hat echt Spaß gemacht. Wenns mal läuft ist's Bombe, wenn ;).

Vorm Start mit Sönke, Conny und Verena (Foto: C. Hellstern)

Danach die Skirampe und ein Typ direkt vor mir. Ich war aggro aber kam nicht vorbei. Der hatte mich schon vorher ausgebremst auf der Abfahrt und stieg jetzt ausgerechnet so vor mir ab, dass kein Durchkommen war. Ich fluchte und maulte ihn an, dass er mir gehörig auf den Sack ginge! Ich musste also schieben. Danach die Wiese. So schlimm steil. Soooo schlimmmmmm. Echt. Das tut nur weh. Was ein Kampf da hoch. Ich keuchte und schnaubte und ich tritt wie verrückt bis runter ins Ziel. Kurz davor vertraute Schreie. Ich wusste sofort, dass das mein großer Bruder war obwohl ich ihn nicht gesehen habe und nicht damit gerechnet habe, dass er hier ist. Was für eine Freude!!!! Im Ziel auch meine Eltern. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Egal wie alt man ist, ist es einfach das schönste, wenn die Familie da ist und solche Momente mit einem feiert. Zumal ich mein Rad abgeben konnte und warm duschen mit ca. 50 anderen verdreckten Männern ;). Getrennt gab's nicht. Mich hat es nicht gestört :).

Gestern im Ziel mit Bernd. Schön, dass so viele Freunde dabei waren…

Danach gab es noch einen Schluck Sekt mit Kirsten, Lutz und ihrem Vater. Was haben wir gelitten und uns durchgebissen durch Hitze, Staub, Schmerzen, Regen und Kälte. Es war alles dabei und wir wurden nicht verschont. Ich war selten so müde wie bei diesem Etappenrennen. Die Transalp hatte wohl Spuren hinterlassen....

Glücklich im Ziel mit Kirsten, Lutz und Vater Halmschlag.

Ich danke allen, die mir geholfen haben, allen, die uns angefeuert haben und allen, die mich immer wieder aufgebaut haben oder an der Strecke standen. Ich danke meinem neuen Trainer Clemens Hesse für den Rückenwind und die Tipps, meinen Freunden daheim für die lieben SMS, meinen Kunden für ihr Verständnis, Ralf und Micha, dass sie vorgestern meine schlechte Laune im Ziel ertragen haben und wir so viel zu lachen hatten. Großer Dank an Centurion Vaude für die Hilfe! Glückwunsch zum Doppelsieg! Natürlich auch an alle anderen Sieger…

Im Ziel gestern erstmal nach Luft schnappen…  Heribert, stylisches Outfit!! ;)

Im Moment würde ich sagen, dass es meine letzte Trans Schwarzwald war. Ohne richtigen Support habe ich auch keine Lust mehr sowas zu machen. Ins Hotel radeln, duschen, Wäsche waschen, auspacken, Bike putzen und checken, was zu essen besorgen, essen, Mails checken, eventuell was arbeiten, dann zum Abendessen, danach bleibt eventuell noch kurz Zeit für Reizstrom an die lädierten Muskeln und schon sind es keine 8 Stunden Schlaf mehr. Ich brauche dann noch ewig zum Einschlafen und schwupps nur noch 6 Stunden. Definitiv zu wenig für mich um noch Leistung zu bringen.

Jetzt schlafen, schlafen, schlafen. Nach der Transalp waren es 10 Stunden im Schnitt jede Nacht, mal sehen ob ich das toppen kann. Gammeln in Jogginghose, Couch-surfing, essen und Bier trinken wie in alten Zeiten … okay, morgen erstmal arbeiten ;) 
Eure Reb