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Dienstag, 28. Juli 2015

BIKE Transalp 7. Etappe: Platz 3

Ich weiß, viele vermissen den Schluß, daher hier einmal nachgedreht, was seit Samstag noch so gelaufen ist.

Letzte Etappe: Levico Therme nach Riva del Garda
75 km / 2555 HM
5:15 Stunden Fahrzeit und damit den 3. Gesamtplatz um 11 Minuten verpasst :((

Der letzte Transalp Tag fing mit Regen an. Hmmm, mal was anderes aber brauche ich das jetzt noch am Schluss? Ich wusste wieder nicht so richtig was ich anziehen sollte und entschied mich für ein Unterhemd, Spezialsocken für meine empfindlichen Füße und ne Regenjacke.
Am Ende brauchte man nichts davon, war nur zusätzliches Gewicht oder verstärkte den Hitzefaktor. Der Regen verzog sich schnell in die Berge und eine schwüle Hitze kehrte zurück. Ganz ehrlich: Ich hatte 0 Bock. Halsweh und totale Müdigkeit liesen meine Motivation sinken. Mein Körper wollte ne Pause. Ich war tatsächlich tot gegangen und zwar richtig.

Danke an die Freiburger HNO, die meine Nase nach dem Sturz vor nem Jahr so gut hingekriegt hat!  Foto: C. Hellstern

Aber Jammern half auch heute nicht und irgendwie würde ich das schon rumkriegen, also ab zum Frühstück. Ich hatte mächtig Hunger, was ja schon mal ein gutes Zeichen war. Und anders als in dem Hotel davor sah das Frühstücksbuffet nicht aus wie ein Kaffeeklatsch. Hab mich ja schon gefragt, ob die Italiener nur Kuchen frühstücken oder was da los ist.

Bye bye…

Start wieder um 9 Uhr. Noch ne Runde mit Betty gedreht und dann in den Startblock.
Neutralisiert die ersten Kilometer. Bis zu ner kleinen Rampe. Vollgas alle los. Die Schweizerinnen um uns rum. Halfen sich gegenseitig, was wir dann auch taten. Im ersten Trail abwärts schon stockender Verkehr. Die Schweizerin vor mir hatte Probleme bei der Abfahrt und ich nutzte irgendwann einen Stolperer ihrerseits und sprang an ihr vorbei. Naima hinterher. Danach war praktisch nur noch laufen angesagt. Spitzkehren ohne Ende, die teilweise nur durch Umsetzen fahrbar gewesen wären waren das Problem. Als die Leute vor uns komplett standen, weil es teilweise steil und extrem matschig war, nutzen wir unsere Chance und drängelten uns rechts und links vorbei. Unten Vollgas bergab durch die Weinberge.

Anspannung vorm Start (Foto: Claudi Hellstern)

Danach folgte der richtig lange Anstieg. Meine Zusammenfassung wäre: heiß, steil, steinig, geriffelte Betonrampen mit 40%, Puls und Atmen am Limit, ich auch. Ich bekam schlechte Laune. Wohl auch ein Zeichen von "total drüber". Mich nervten die Motorräder vom Streckenteam, mich nervten die labernden Franzosen, mich nervte es wenn ich wieder schieben musste. Es war so heiß. Mich nervte einfach alles. Einzig der Satz: auch dieser Berg wir irgendwann zuende sein!" motivierte mich weiterzulaufen. Naima schob einmal mein Rad mit, damit ich was trinken konnte. Voll nett…

Nochmal Podium mit Anni, Betta, Sally, Kollmann, Naima und mir :)

Irgendwann war der Berg tatsächlich zuende und ein schöner Trail entschädigte und lies mein Gemüt aufhellen. Die Umgebung war manchmal richtig märchenhaft und der Trail machte total Spaß. Wir fuhren alles, auch wenn da paar heikle Sachen drin waren. Ich war ganz schön stolz auf uns.

Im Startblock meist bei meinen zwei Mädels Anni & Betty:) (Foto: Claudi Hellstern)

Erstmal nen Eiweißshake… Thanks Multipower!!

Unten noch 12 KM bis ins Ziel. Fast nur Straße. Halbe Autobahnen entlang. Wir hatten sau viel Gegenwind und kämpften uns gemeinsam ins Ziel. Endlich geschafft! Was ne krasse Nummer!

Kann's irgendwie manchmal so gar nicht glauben. Vorhin meinte die Verkäuferin in der Bäckerei: "Sie sind heute aber spät dran (11:30 Uhr)" Ich: "Ja, bin etwas kaputt und musste ausschlafen. Grad ne Transalp gefahren, 19.000 HM, 40 Stunden!2 Sie schaute mich an, als wäre ich völlig bescheuert. Bissel crazy ist es ja schon… :)

In Riva abends bei der Siegerehrung. Tolle Pics auf der BIKE Transalp-Seite

Wir haben nach der Siegerehrung noch bissel gefeiert und meine Beine fühlten sich zunehmend betoniert an. Ganz krasses Gefühl. Bin irgendwann spät ins Hotel und habe promt am nächsten Tag verpennt, weil mein Handy auch nicht mehr wollte. Geri wollte um 6:30 Uhr los. Völlig panisch unten auf der Straße irgendwelche Leute vollgequatscht, ob sie mich zum See bringen könnten aber niemand wollte mir helfen. Sah ich schon aus wie ein Zombie? Wahrscheinlich :D
Also 1,2 km mit diese scheiß Tasche zum Gelände gelaufen. Meine Schulter dabei am Ende auch noch zerstört. Mann, was'n Zerstörungstrip! Geri am Packen, wie immer gut gelaunt. Also on the road…

Schade, dass ich nicht länger bleiben konnte, denn die Rückfahrt mit Geri und dem Kenda Truck dauerte ne halbe Ewigkeit. So viel Stau, so müde. Spät am Abend war ich daheim.

Seit gestern fühle ich mich halb krank, halb tot, mein Körper dreht völlig am Rad: Bauchweh, Halsweh, endlose Müdigkeit. Vorhin dann mit dem Rad die 6,4 km zum Büro und ich erwartete steife Beine aber die taten ihren Dienst, als wäre nichts gewesen. Seltsam echt. 

DANKE AN ALLE, die geholfen haben. Mit was auch immer.... EURE REB

Genauso fühle ich mich heute im Büro :D 
Levico Terme - Riva del Garda 74,75 2.555
2.555#sthash.9mq9Y2Cn.dpuf
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Levico Terme - Riva del Garda 74,75 2.555
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Freitag, 24. Juli 2015

BIKE Transalp 6. Etappe: Platz 3 – Sprint gewonnen!

Fakten: 90 km/ 2500 Hm
Fahrzeit: 5:04 Stunden (mit Defekt)

Hier mal die ganze Story aus meiner Sicht.
Geschlafen habe ich irgendwie nicht gut im Puffbett :). Hatte wie auch schon in der Nacht zuvor Magenschmerzen und dazu Getrampel und BIKE Crew Saufgelage draußen. Ich war ständig wach. Am nächsten Morgen war mein Magen nicht besser, ich kämpfte schon mit dem Frühstück aber dachte das vergeht.

MUHHHHHH – Kuh-Adoption gewonnen! Ich freu mich! Geh ich mit Anni besuchen :)

Kurz nach dem Start ging es den ersten Berg hoch. 500 HM. Nicht steil aber stetig. Ich fand nur schwer einen Rhythmus und meine Beine fühlten sich sauer an aber wir konnten schon hier die Schweizerinnen hinter uns lassen. Der erste Downhill war leider viel Stopp and Go, freie Fahrt hatten wir kaum. Ständig über solche Betonwasserrinnen und Steine drüber. Rechts und links saßen Teilnehmer im Gebüsch, weil sie sich nen Platten eingefahren haben, was hier echt nicht schwer war. Es war ziemlich rutschig und kein Vergleich zu den Trails von gestern.

Erstmal an den Pool nach der harten Tour heute. Bin erledigt.

Dann der lange Anstieg. 1200HM und die auf unzählige KM verteilt. Ich fuhr irgendwie mein Tempo aber mir war es so schlecht, dass ich nur mit Mühe essen konnte. Definitiv zu wenig. Meine Energie schwand. Ich fand die Aussicht doof, den Weg auch, der Wald sah tot aus und die Hitze killte mich aber es ging irgendwie.

Danach lange Schotterabfahrt und Straße. Leider mit Gegenverkehr aber mir hat es trotzdem Spaß gemacht, um die Kurven zu heizen. Mit uns noch zwei Franzosen. Unten Radweg und Gruppe. Ich musste kämpfen. Nach der Verpflegung noch bissel flach und dann der letzte Anstieg. Naima schob und zog mich fast die kompletten 700 Hm hoch. Wir erwarteten schon lange die Abfahrt aber mein blödes Garmin hatte kein Empfang und es ging noch und noch mal bergauf. Ich war so hart am Limit....

Melone am Stand war so ziemlich das Einzige, was ich runtergekriegt habe.

Als es dann endlich flach wurde, macht es "Peng" und kurze Zeit später hat Naima nen Platten durch ne gebrochene Speiche. Wir also angehalten und ein anderer Fahrer auch. Ich wickelte die Speiche um ne andere, während die beiden den Reifen flickten. Zum Glück hatte ich ne Kartusche dabei aber keine Handschuhe mehr an. Der Typ kriegte es nicht hin, also doch Handschuhe raus und es selbst gemacht.

Ich fuhr schon vor, denn das Rad reinkriegen würden die schaffen aber niemand kam, als ich am Downhill wartete. Die anderen Teilnehmer sagten sie hätte einen Kettenriss. Ich also zurück und dann sah ich schon eine der Schweizerinnen auf mich zufahren. Naima schrie, ich solle umdrehen, was ich gleich machte. Im Kopf gingen so viele Gedanken auf einmal durch: Oh Shit, wieso kommen die jetzt und schaffe ich nen Zielsprint? Also alles mobilisieren was geht und powern. Das tat ich auch. Im Trail war die eine vor mir und ich war so storno, dass ich einmal fast im Wald gelandet bin, nur noch mit einem Bein eingeklickt. Grad noch mal gefangen. Puh… ist es das wert? Danach wilder Fight zwischen Naima und der anderen, die sich auch fast über den Haufen gefahren hätten.

Zu Lachen gibt es trotzdem immer was :)

Unten wurde es flach und ich wusste, dass es zum Sprint kommen würde.
Also sollte man rausnehmen oder die anderen vorfahren lassen. Dann an einer Brücke attackiert die eine. Ich habe drüber attackiert aber Naima konnte nicht mit, so dass ich wieder rausgenommen habe. Dann ein kleiner Fehler unsererseits, als es links weg ging und man abkürzen konnte, was die Schweizerinnen sogleich gemacht haben. Wir blieben dran. Ich fuhr zwischen den Mädels und die hintere touchierte mein Hinterrad, so dass ich nen Schlenker mache musste. Noch 500 Meter bis ins Ziel. Rechts weg. Die Zweite wollte zur Ersten aber ich mache die Lücke hart zu, so dass sie bremsen musste und habe danach den Sprint angezogen über die Brücke ins Ziel. Ich wusste, dass Naima ne Kampfsau ist und dranbleibe würde und so war es dann auch.

Im Ziel kurz mal gegenseitig angemotzt aber im Grunde waren wir quitt und sind alle am Limit gefahren und haben uns nichts geschenkt. Das ist der Sport. Ich finde danach sollte man sich wieder die Hand geben und das habe ich auch gemacht.

Donnerstag, 23. Juli 2015

BIKE Transalp 5. Etappe: Platz 3 – PODIUM!!

Fakten: 73 /3200 HM
5:11 Stunden Fahrzeit
Platz 3!!!


Auch heute war der neutralisierte Start spaßbefreit aber zum Glück nur ne kurze Abfahrt, dann der erste Anstieg und der war voll in der Sonne. Heiß und lang. Irgendwie hab ich kaum noch Erinnerungen daran. Ich freute mich über einen schmerzfreien Rücken, den ich wohl der Rumliegerei am Nachmittag und der Massagefunktion meines Reizstromgeräts zu verdanken habe oder der lustigen Runde mit den Hellsterns am Abend.

Sieg für Sally/Kollmann, dann Klein Anni und Betty für BQ-Cycling und dann WIR! :) SMILE


Irgendwann war dann Gänsemarsch angesagt aber ehrlich gesagt erinnere ich mich auch da nicht mehr so wirklich dran. Hirn aus. Auch mal gut. Was mir aber im Gedächnis geblieben ist, waren schöne Trails, (wenn man nicht laufen musste) schöne Pässe, schnelle Abfahrten und ne echt lange, ekelhafte Schiebepassage auf rutschigen Steinen. Meine Achillissehne schnalzte beim Schieben und tat mir irgendwann richtig weh. Ich ignorierte es erfolgreich. Dann die erlösende Verpflegungsstelle. Neben Flasche-Auffüllen schnappte ich mir noch ein Stückchen Melone und schlang es herunter, als wäre ich bei nem Esswettbewerb. Die Siffe lief überall runter, egal. Weiter gings.

Wunderschönes Bild vom Start in Alleghe.

Wir fuhren heute gefühlt locker und blieben beisammen. An einem Pass und der Abfahrt danach hatte ich zum ersten Mal Gänsehaut aber die verzog sich sogleich, als der vorletzte Anstieg startete. Ich „tanzte“ mit den Schultern, um den Rücken zu entlasten und irgendwie musste ich über mich selbst lachen. Nach einer Kurve sah ich ganz kurz ein fettes weißes Kreuz auf einem roten Trikot. „Die Schweizerinnen??? PLatz 3 vor uns??“ Ich wollte es nicht glauben und fuhr einfach weiter. Dann erhaschte ich wieder einen Blick und sah ein weiteres Kreuz und bekam sogleich Gänsehaut. Aber nicht weils kalt war. Platz 3 direkt vor uns und die hintere kämpfte. Ich kurz zu Naima gedreht „Siehst Du, was ich sehe?“ Der Anstieg dauerte nicht mehr lang, ich wollte unbedingt vor denen in die Abfahrt. Also bissel Tempo forciert und dran vorbei. Ohne zu atmen natürlich :). Psychologische Kriegführung. Ich habe es nicht gesehen aber anscheinend wurden sie dann noch geschoben, was einfach unfair ist aber hat nicht geholfen. Wir sahen unsere Chance.

Hier fühle ich mich wie daheim. Italia mit Bergen im Rücken ist der HAmmer!


Oben über den Kamm drübergezogen und auf Schotter bergab. Sie waren nicht mehr zu sehen. Der Trail wurde ruppig über größere Steine hinweg und meine Arme leisteten Höchstleistung. Unten dann glücklicherweise das Team von toMotion mit zwei Flaschen für uns. Danke!! Der letzte Anstieg. Angeblich nur 600 HM. Noch 18,8 km bis ins Ziel. Wir fuhren ein konstant hohes Tempo. In der Hälfte teilten wir uns einen Booster von Winforce und peilten weiter den Gipfel an. Laut Garmin waren wir fast oben aber immer wieder ging es noch weiter hoch und noch ne Kehre und noch mehr Schotter. Links türmten sich schroffe graue Berge auf. Wunderschön trotz dieser angespannten Situation. Ich zählte die Kilometer runter, wollte uns beiden Mut machen. Die Kreuze nicht in Sicht. Das war unser Podium. Oben freute ich mich und fuhr ziemlich vorsichtig die Schotterabfahrt hinunter. Wollte nichts riskieren. Dann kurz Straße und das letzte Stück Trails. Wir ließen es laufen bis ins Ziel. Platz 3, wie schön!!! Wir haben heute echt zusammengehalten und das kam uns sicher zugute. Mega happy. :)

Der russische Puff getarnt als Hotel. Das Telefon ist the best :)

Kurz nachdem wir im Ziel waren, begann es wahnsinnig zu hageln und Starkregen ergoss sich vom Himmel. Da zeigen sich die Berge von ihrer wilden Seite. Viele kamen unterkühlt ins Ziel.

Dirty und happy. Heute mega zusammengehalten wir Zwei. Das hat sich ausgezahlt!


Jetzt sitzen wir in einem riesigen Hotel, ich würde fast behaupten es war einmal ein russischer Puff, mit den goldenen Bettgestellen und der Blumentapete. Das Telefon ist aus dem letzten Jahrhundert und mit der Sauberkeit nimmt man es hier auch nicht so genau. Die Betten sind so durchgelegen, dass auf jeden Fall kein Blut in den Beinen oder im Kopf bleibt. Vielleicht gar nocht so schlecht! :) Zum Glück habe ich ne halbe Weltreise hinter mir und kann drüber lächeln. Habe mir ein Bad eingelassen mit gelbem Wasser und meine Klamotten auch gleich mitbaden lassen. Basisch sind wir jetzt :)

"Hinten kackt das Eichhörnchen“ schrieb mir eben ein Freund. Passt doch irgendwie :D hihihi. Danke Geri, Du bist der Beste! Selbst nachts wechselst Du noch mein Kettenblatt. Sau nett. Danke Roli für Deine Hilfe und allen anderen ohne die es doppelt schwer wäre....


Bester Mechaniker auf Erden – Geri sogleich am Gabelcheck nach der Zielankunft. DANKE!

Mittwoch, 22. Juli 2015

BIKE TRansalp 4. Etappe: Platz 4

Fakten: 90km / 2540 HM
Sillian-Alleghe
Fahrzeit: 5:13 Stunden


Diese Etappe war abwechslungsreich, voller schöner, langer, flowiger, Trails, die jedem Mountainbiker Freude bereiten. Ich fand es äußerst kurzweilig.

Start wieder um 9 Uhr in Sillian. Sonne. Kein Unterhemd ;) und auch die Regenjacke sollte daheim bleiben. Dafür eine extra Flasche im Trikot.


Solche Sonnenaufgänge erleichtern das frühe Aufstehen an Tag 5.

Es ging gemächlich neutralisiert auf einem Radweg entlang. Leider war das Führungsmotorrad etwas sehr langsam, so dass wir an der ersten Rampe alle laufen mussten. Ich keuchte. Bin Radfahrer, kein Läufer :) Danach ein erster kleinerer Anstieg im Wald. Wir fuhren unser Tempo. Die Abfahrt fand ich nett, es ging auf einem Wanderweg wellig bergab. Ich hatte Spaß.

Danach wieder bergauf und dann ne ganze Weile auf Straße oder Radweg wellig aber immer leicht ansteigend. Wir hatte eine gute Gruppe, nicht zu schnell, doch dann kamen zwei schnellere von hinten und es wurde mega angezogen. Ich hasse das unrythmische Fahren, es kostet einfach viel zu viel Energie. Dann bis zur Verpflegung wieder alleine weiter.

Abends beim Essen.

Die Strecke war ganz schön gefährlich, denn überall waren Ausflügler unterwegs. Die Abfahrt war ebenso schnell und es ging zwei Mal durch Tunnel, in einem konnte man trotz Licht kaum erkennen, ob jemand entgegen kam. Wir ließen die Gruppe ziehen und fuhren zu Zweit weiter. Dann der große Anstieg. Es ging auf einer Straße den Berg hoch, mitten im Stadtverkehr. Irgendwie komisch so Rennen zu fahren aber so ist das hier wohl. Bald ging es rechts weg über ein paar steile Schotterrampen. Dann wieder Straße. Es regnete jetzt in Strömen aber wir waren froh um die Erfrischung und die Italiener feuerten uns selbst aus den Autos an.

Der Regen hörte auch bald wieder auf und die Sonne kam raus. Die letzten paar hundert Meter waren auf grobem Schotter. Teilweise richtig steil. Schieben war für mich und meinen von gestern in Mitleidenschaft gezogenen Rücken der Tod, also versuchte ich was ging zu fahren und wurde teilweise euphorisch angefeuert. Ein Fotograf schrie wie verrückt, ich dachte, ich wäre bei der TDF! (Simon Geschke – Gratulation!!) Ich war wieder in den Dolomiten und feierte innerlich dieses grandiose, mächtige, beeindruckende Panorama. Oben auf dem Gipfel hätte ich mich gerne für einen Kaffee hingesetzt und genossen aber dafür war keine Zeit.

Dieses Bild kam dabei raus als mich der Fotograd anfeuerte. Hier sieht es so flach aus aber war es nicht…

Auf einem sehr schmalen Geröllweg ging es am Hang entlang. Ist ja was für mich mit meiner Abgrundangst. Ich musste am Anfang schieben aber fuhr, sobald ich mich sicherer fühlte. Der Rest war einfach nur traumhaft. Bester Trail  bislang. Da konnte ich es richtig laufen lassen, nachdem ich zwei langsame Fahrer überholt hatte und half ein paar Fahrern mit meinem Schlauch. Kenda Reifen gehen ja irgendwie nicht kaputt :). Es machte wahnsinnig Spaß. Ab nach Alleghe, Italien. Im Ziel wieder Platz 4 mit 5 Min Rückstand auf 3. Erst zum Stand, das Rad abgeben, dann zum Eiweißmann und nen Hirsebrei hinterher. Und ein Radler heute. Das musste sein…

Und jetzt sitze ich in einem Hotelrestaurant, weil ich keine Lust auf Pasta Party oder Siegerehrung hatte und die Chinesen am Tisch nebenan freuen sich wie kleine Kinder über ihr Weißbier :). Gleich kommen Anni & Co von der Siegerehrung und leisten mir Gesellschaft.

Danke Geri und Vladi für den 1a Bikesupport. Bislang Pannenfrei. Seid einfach die Besten!

Dienstag, 21. Juli 2015

BIKE Transalp 3. Etappe: Platz 4

Fakten: 118 km, 3600 HM inklusive 6 Kilometer Tragepassage

Der Tag hat schon früh angefangen. 5:15 Uhr Frühstück!
Ich wusste im Vorfeld, dass das heute schwer werden würde aber das war noch mal ne ganz andere Nummer. Mein längsten Rennen überhaupt. Premiere ;)

7:30 Stunden war ich heute laut Datasport unterwegs und ich kann noch lachen, bzw. wieder....

Start war heute schon um 8 Uhr. Unterhemd oder keins wie die letzten Tage? Hmmm, die Etappe ging ja auf 2400 Meter und Regen war auch vorhergesagt, also doch Unterhemd. Nachher hätte ich mir gewünscht, ich hätte es nicht angezogen...

Anders als die letzten Tage war der neutrale Start gechillt aber gleich nach ein paar Metern ging es leicht bergauf und es wurde wieder Tempo gemacht. Überpacen wollte ich nicht, denn 1500 Höhenmeter am Stück warteten auf uns. Wir fuhren ein gleichmässiges Tempo und konnten ein Mädelsteam distanzieren und lagen wieder auf der 4. Position. Schon nach ein paar Kehren hatte man einen wunderschönen Ausblick auf das Tal und sah Mittersill in der Ferne. Kühe standen an oder auf der Strecke. Eigentlich sehr idyllisch wenn es ne Radtour gewesen wäre aber Rennmodus ist anders. Da steigt Nebel von den Teilnehmern auf und überall tropft der Schweiß herunter, alle schreien nach Wasser oder keuchen unter der Anstrengung. Dennoch genoss ich ein wenig die Aussicht.

Schönstes Wetter beim Start in Mittersill. Lohnt sich da mal hinzufahren…


Irgendwann sah man dann weiter oben die Radler im Gänsemarsch laufen. Es war also soweit. Der härteste Teil sollte beginnen. Für mich zumindest der härteste. Wir hatten im Vorfeld überlegt, ob wir Schuhe einpacken sollten aber keiner von uns wollte mit Rucksack fahren, also doch gelassen. Erst auf Kuhpfaden mit etlichen Steinen schieben und wieder ein Stückchen fahren, dann ne Wiese runtergepoltert und sogleich wieder bergauf. Das Rad wurde schwer und mein Rücken tat weh aber aufrecht gehen war auch nicht möglich. Nach gefühlter Ewigkeit und sau steilen Tragestücken bergauf durch Geröll, Gletscherbäche und über Schneefelder mit Spalten konnte ich nicht mehr. Ich war so am Limit. Das Rad tragen ging kaum noch und ich hatte aufgehört zu zählen, wie oft das Pedal in die Haxen knallte, wenn das Rad über die Steine hoppelte. Es fühlte sich an als hätte ich Tonnen auf dem Rücken, wenn ich versuchte es die Stufen hochzutragen. Und nach jedem Geröllberg folgte der nächste.

Am Ende war mein Körper auf Autopilot, ich hatte eine Position gefunden, in der ich einfach verharrte, den Lenker rechts in der Hand und links habe ich die Kettenstrebe gehalten und dann rechts links, rechts links den Berg hoch. Der Sattel tockte ständig auf den Helm aber war mir auch egal. Dann das Gipfelkreuz. Geschafft. Nicht ganz ;). Oben Anni und Betty. Ich machte mir Sorgen, sie sagten aber es sei alles ok. Danach musste man ein Stück runter tragen, schieben, klettern. Wieder durch Wasser hindurch. Die Abfahrt danach auch geröllastig. Beine und Arme konnten sich nicht erholen.

Unten hatten wir halt immernoch 90 Kilometer zu fahren. Wie krass eigentlich. Nach so ner Tortour wäre ein Ziel auch nett gewesen aber wir sind hier ja nicht beim Kaffeeklatsch, sondern bei der BIKE TRansalp. Also hart, härter, am härtesten.

Jedenfalls passierte in dem Gruppengebolze dann ein heftiger Sturz, als ein Mädel einen Poller mitten im Weg übersah und quer durch die Luft flog. Ihr Freund schrie wie verrückt. Zum Glück nur Gehirnerschütterung. Ich war danach fertig mit der Welt, mir war zum Heulen und ich wollte auch nicht mehr diese anstrengende Gruppenraserei mitmachen. Wir fuhren also zu Zweit weiter. Und weiter und weiter.... Ich feierte die 50 km und dann die 44,4 auf meinem Tacho, der die Strecke rückwärts zählte. Es wurde aber nur langsam weniger. Dann noch ein Berg. Kein Trinken mehr. Noch ein Trail, noch ein Berg und immer so weiter. Und dann knallte die Sonne. Kein Erbarmen. Ich kämpfte. Ich hatte Durst. Ich hab geflucht, gejammert und bin einfach weiter und weiter. Anni und Betty kamen an uns vorbei. Flaschen am Brunnen aufgefüllt oder von Zuschauern was bekommen oder toMotion oder andere Teams. Danke an alle, die mir was gegeben haben!

15 Km vorm Ziel dann noch mal ne Situation, die richtig gefährlich war und echt bös ins Auge hätte gehen können. Zum Glück aber alles noch mal glimpflich ausgegangen. Auf einmal fuhr ein Sprinter aus einer Einfahrt. Er hätte uns sehen müssen, wenn er geschaut hätte. Naima musste ausweichen und fuhr in mein Rad. Ihr Lenker verklemmte zwischen Hinterreifen und Rahmen und sie flog unsanft auf die Straße. Zum Glück waren wir nicht schnell, weil es bergauf ging und ich konnte bremsen. Ihre Bremse schleifte danach und alles war verdreht. So gefährlich an den nicht gesperrten Straßen.... muss doch nicht sein.

Solche Tage werden im Gedächnis bleiben. Sind irgendwie auch besonders trotz oder vielleicht gerade wegen der Härte und dem seltsam gedanklich ruhigen Kopf, wenn man an sein Limit kommt. Eben kam eine im Hotel an, die 10 Stunden unterwegs war. Mit Gewitter vorhin. Schon manchmal unwirklich, was unser Körper imstande ist zu leisten. Jetzt ausruhen. Morgen geht es weiter…

Eigentlich hatte ich schieben daheim geübt aber das heute war ne ganz andere Nummer.
Montag, 20. Juli 2015

BIKE Transalp – 2. Etappe: Platz 4

Fakten: 64 km / 2400 Hm

Nur 2 Minute Rückstand auf Platz 3 ist die richtige Richtung! Und Halleluja, ich hatte wieder einen funktionierenden Körper ;)

Ganz so früh war ich gestern nicht im Bett aber dennoch besser als an Tag 1. Ich hatte jetzt endlich meine Tasche und mein Zeug und fühlte mich sogleich wohler. Es wurde spät, weil die in der Pizzaria den Salat erst anpflanzen mussten und ich dann fast schon panisch nach meinen Ohrstöpseln gesucht habe, die bei dem Autolärm und Dauerregen dringend notwenig waren. Zum Glück fand ich sie. Naima war da schon im Tiefschlaf :)

Im Startblock A1. Neben mir Betty und Anni, die man leider nicht erkennt. Sind wieder starke 2. geworden!

Vom seltsamen Hotel-Shuttle habe ich ja gestern schon geschrieben. Den gab es heute früh gar nicht, wir mussten zu Fuß 1,2 km laufen. Schon bissel seltsam. Gefrühstückt hatte ich diesen Morgen Hirse- und Haferflocken mit geschroteten Leinsamen (am Vorabend eingeweicht) dazu Zimt und jede Menge gepufftes Zeug, wie Amaranth und Quinoa. Ein Stück dunkle Schokolade dazu. Fühlte sich auch besser an als die Marmeladenbrötchen gestern früh.

Bin noch bissel Warmfahren gegangen heute morgen und meine Beine waren okay. Jedenfalls nicht so schlimm wie ich vermutet hätte nach all den Strapazen und Schmerzen gestern. Auch nach dem Start noch alles gut.  Wir kamen aber erstmal nur 400 Meter und standen dann, weil ein Müllwagen die Straße versperrte. Danach ging es neutralisiert weiter auf nicht gesperrter Strecke. Für uns weiter hinten ein Wechsel zwischen Vollgas und Vollbremsung. Verstehe ich ja nicht, wieso man das nicht anders regeln kann ohne all die Autos.

Jentschura-Verpflegung im Ziel sau geil! Quinoa-Hirsebrei mit Wurzelkraut. Dazu ein Basen-Fußbad. TOP!

Danach erster Anstieg. Den kannte ich noch von diversen Bike-Urlauben im Bikehotel Conrad in Saalbach Hinterglemm. 1000 HM auf Schotter. Ich fuhr meinen Rhythmus und hatte auch hier ein gutes Gefühl. Und eine vorher noch nie dagewesene Sache geschah: ich tropfte unaufhörlich vom Helm. Ich, die so gut wie nie schwitzt. Hab mir überlegt, wie viel Flüssigkeit ich wohl verliere und warum mein Kopf mehr schwitzt als alles andere. Ja, solche Gedanken kommen in der Hitze auf :)....

Ich konnte mich verpflegen ohne das es mir den Magen verdrehte und kippte soviel Flüssigkeit rein, wie nur ging. Wann immer wir jemanden mit Flaschen sahen, riefen wir und bekamen fast immer was. Hier ein großes Dankeschön an toMotion und vor allem Texpa Simplon, die uns ihre Flaschen gaben. Sau nett, Danke!

Heute Beinchen in den Pool. Wäre entspannend gewesen wenn mich nicht andauernd Bremsen attackierten.

Nach dem Anstieg zur Asitz-Bahn gab es einen Wurzeltrail, den ich auch schon kannte. Damals wie heute war er rutschig und kaum fahrbar. Wir stecken eh meistens im Stau. Danach gab's die Belohnung in Form der Milka-Line, eine angelegte Freeride-Strecke mit Anliegern und Bumps. Leider hatte ich 5 langsame Fahrer vor mir. Ich überholte zwei in ner Hari-Kiri Aktion und reihte mich dann ein. Doof irgendwie aber hatte trotzdem bissel Spaß.

Danach Saalbach und Hinterglemm. Ich kannte hier jeden Winkel. Hab hier mein erstes Bike, ein Cube 26" geschrottet (Kettenstrebe gebrochen) und bin hier 2012 bei den Amateur Worldgames gestartet und im XC und Marathon damals Vize geworden. Nette Erinnerung daran. Jedenfalls sind wir den Radweg entlang geprescht und danach wieder ein langer Schotteranstieg. Berg Nr. 2 an diesem Tag. Ich fuhr und fuhr und hatte wieder ein gutes Gefühl. Noch ne Flasche + Gel von Texpa und weiter ging es bergauf. Dann irgendwann endete der Schotter auf einer Kuhwiese. Tiefe Kuhpfade wanderten wir bergauf, nicht fahrbar. 180 HM am Stück. Bah, das geht in den Rücken. Ich stapfte durch den Matsch und freute mich wohl zum ersten Mal im Leben über nasse Füsse in Radschuhen.

Oben ging dieser Kuhpfad weiter. Fahren nur abschnittsweise möglich weil man rechts oder links mit dem Pedal aufsetzte oder es mega steinig und verblockt war. Mühsames Unterfangen, das so manchen blauen Fleck verursachte wenn ein Pedal beim Schieben aus Versehen in die Waden rauschte oder man einen ungeplanten Abgang machte, wie Naima. "Naima, alles okay?" "Ja, ich mache nur Burpees zur Abwechslung!! " :-)

Als das vorbei war, ging es bergab auf Schotter und ich lies es laufen. Dank der Strecke auf meinem Garmin sah ich die Kehren und konnte so echt mit Speed fahren. Unten noch 6 km mehr oder weniger flach und die letzten 2 km durch den Ort. Wieder keine gesperrten Straßen. So gefährlich. Ein LKW kam uns entgegen. Man wusste nicht, ob jemand um die Kurve kam. Nicht geil… Im Ziel dann das erfreuliche Ergebnis: Platz 4!

Und wieder regnet es. Vielleicht wird es dadurch endlich ein wenig kühler. Morgen wird nämlich richtig hart 120 km, 3600 HM, inklusive 5! km schieben! Hossa! Das wird lustig!

Absolut empfehlenswert unsere Unterkunft heute: Schiederhof in Mittersill. Super freundliche Familie, ich wurde warmherzg und offen empfangen, sehr zuvorkommend. Wir haben ein riesiges Zimmer und hatten ein wahnsinns Abendessen. Es gab Nachschlag bis auch der letzte ausgehungerte Radfahrer satt war. Kein Extrawunsch blieb unerfüllt. Sowas erlebt man selten. Danke für so viel Gastfreundschaft!

Hab ich schon gesagt, dass ich die Berge liebe?
Für mich bissel Reizstrom mit TDF im Hintergrund. So kann man es aushalten :)

Sonntag, 19. Juli 2015

BIKE Transalp – 1. Etappe: Platz 5

Fakten: 101 km, 2300 HM

Hitze vom Start weg, Trails musste man mit der Lupe suchen aber das Panorama grandios. Seltsam, dass man sich das viel mehr anschaut, wenn es nicht so richtig geht. Bei mir zumindest. Es war hart und ich musste kämpfen, beißen und klemmen. Platz 5 ist ein schönes Ergebnis aber meine Werte waren weit von dem entfernt, was ich leisten kann.

Nach nem harten Tag Beinchen in den See… :)

Ich hatte ja bereits mehrmals in diesem Jahr solche Rennen, wo nichts ging. Keine Ahnung warum. Sind sicher viele Faktoren daran beteiligt: Hitze, emotionaler Stress davor, mit 9 Stunden im Auto (weil Stau) viel zu lange Anreise, Vorbelastung erst spät, allgemeine angespannte Stimmung, Abendessen auch spät, noch später ins Hotel und durch das viel "zu spät" wurde auch das Einschlafen zu spät, bzw. will man das ja dann erzwingen, was schon 5x nicht geht :). Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker und gefühlt 0 gepennt. Es ist echt dumm gelaufen.

Also am Samstag früh mit Geri und dem fetten Kenda-Anhänger auf den Weg nach Ruhpolding gemacht. Weit kamen wir nicht ohne Stau und stockenden Verkehr. Irgendwie hatte ich das auch schon ne Woche vorher im Gespür und wäre lieber früher angereist. Es war mühsames Gegurke durch die Urlauber. Um 17:30 Uhr waren wir endlich vor Ort. Startnummer geholt und ab zur Vorbelastung. Ne Stunde musste reichen. Meine Beine fühlten sich trotz allem locker-flockig an, ich hatte ein super Gefühl und war gut gelaunt. Überall bekannte Gesichter, sau cool.

Danach aber allgemeines Chaos, wir waren ja irgendwie in Zeitnot. Naima auch noch nicht da. Die eine Hälfte zum Essen, die andere am Stand, Bikes richten, etc. Ich war nicht geduscht und auch sonst irgendwie planlos. Meine Tasche stand noch im Trailer mit zig anderen Taschen, überall türmte sich irgendwas und ich wollte sie nicht schleppen, also habe ich mich nur für ein paar Sachen entschieden aber später fehlte mir der Rest. Erstmal zum Bahnhof, wo der letzte Shuttle um 21 Uhr abfuhr. Ich saß dann in nem riesen Bus alleine nach Inzell. Seltsamerweise hielt der auch nicht am Hotel, sondern wieder an nem Busbahnhof und so musste ich wieder ewig laufen. Sorry, nicht geil geplant.

Gesäumt von Podiumsplätzen heute: Silke & Sascha auf 1!, Udo und Jan auf 3 Masters. Jetzt noch wir ;)

Am heutigen Renntag zeigte sich in Ruhpolding die Sonne und es war schon morgens sehr warm. Start um 9 Uhr. Stopp & Go über die ersten neutralisierten Kilometer. Da die Straße nicht gesperrt war, waren links immer wieder Autos. Das es da zu keinem Massensturz kam, war schon ein Wunder. Die Straße ist jetzt wohl gestreift von all den Bremsspuren.

Bis KM 19 wollten wir Vollgas fahren, danach dosierter. Es war wie Straßenrennen. Dann von 40 auf 0: Schiebepassage mit stockendem Verkehr. Danach moderat weiter den ersten Anstieg hoch. Ich kriegte schwer Luft. Meine Beine fühlten sich auch nicht so gut an wie am Vortag. Ich musste mehrmals Naima bremsen, die nen super Tag hatte. Als der erste Berg geschafft war und die Abfahrt auf Straße und Schotter schnell und spaßig war, ging es schon bald in den nächsten Anstieg und wieder musste ich reißen lassen.

Meine Watt wurden weniger und weniger, Schwellentempo in weiter Ferne, meine Beine taten weh, mein Kopf überhitzte bei der stehenden Luft, ich konnte kaum was essen, weil es mir immer wieder hochkam. Wie in Willingen oder Murgtal. Nach und nach versagten die Muskeln, Beine, Rücken, Arme. Nur der Kopf dachte unaufhörlich: auch dieser Berg geht vorbei, rechts links, und weiter! Dabei bin ich doch ein Sonnenkind aber scheinbar nur unter 30°Grad. Ich hatte schwer zu kämpfen, der Rucksack nervte aber ich war froh um die 1,5 Liter, die ich zusätzlich hatte. Danke an toMotion für die 3 Flaschen, die ich bekam, große Klasse! Ein Mädelsteam fuhr an mir vorbei und Naima hätte das Tempo locker halten können aber bei mir war schon der Rückwärtsgang drin. Sau doofes Gefühl. Ich schaute mir mehr und mehr die Umgebung an und fand alleine wegen dem Panorama die Strecke toll. Weniger wegen dem Untergrund. 52% Schotter. Bah!
Nur ein kleiner sau rutschiger Trail über paar Steine aber ich konnte den nicht genießen, denn der Typ vor mir flog gleich mehrmals und versperrte den Weg. Zum Glück nichts passiert.

Dann warteten 40 km leicht ansteigendes Gebolze auf uns. Wir hatten auch lange eine Gruppe und ich klemmte wie so ein Klammeraffe, aber ohne Energie war auch hier bald kein Mithalten mehr möglich. Ich sehnte mich nach einem Sprung in den Fluss neben der Strecke und hätte es gemacht, wenn es kein Teamrennen gewesen wäre. Naima wartete und wir stoppten an der letzten Verpflegung. Ich brauchte ne Dusche und glücklicherweise hatten die nen Gartenschlauch und der Typ spritze mir das Wasser auch promt mitten ins Gesicht, so dass erst einmal Schnappatmung angesagt war. Ich habe mir dann am Stand die Stücke Wassermelone so ins Maul gestopft, dass die Typen neben mir lachten. Egal. Danach weiter auf dem Radweg.

30 km vor dem Ziel kam unser Mechaniker Vladi auf dem Rennrad zur mentalen Unterstützung. Das war sau cool, Danke! Er sagte uns vor, was wir machen sollten: dickerer Gang, Arme wie beim Zeitfahren, er lobte und sagte immer wieder, dass das Ziel nah war. 20 km noch. Regen setzte ein. Erlösung für mich. Selten so darüber gefreut aber nur kurz. Jedenfalls ist Naima am Ende satte 30 km mit vollem Speed im Wind gefahren. Mittlerweile hatten wir noch Regina Marunde mit Partner eingesammelt und bolzten die Wege entlang. Sau starke Leistung von der Kleinen heute.

Im Moment regnet es draußen. Das wird mir zugute kommen und ich bin positiv gestimmt. Immerhin Top5 heute. Jetzt aber schnell ins Bett. Danke an das Team für den Bikesupport. Was ein Luxus da absolut nichts machen zu müssen! 
Glückwunsch an alle Sieger, vor allem Anni und Betty für Platz 2 trotz Defekt!

Naima kriegt ne Massage und ich verweile auf dem Boden, während Geri unermütlich Reifen mit Milch füllt.
Freitag, 17. Juli 2015

BIKE Transalp 2015 – und wir mittendrin, statt nur dabei!

Eine Premiere steht in den Startlöchern… die BIKE Transalp 2015!!
Im Team mit Naima Madlen Diesner, meiner Teamkollegin bei Kenda DMC! Ich freu mich und glaube, dass wir super harmonieren und jede Menge Spaß haben!  
 
Auf was ich mich da eingelassen habe, versuche ich derzeit noch zu verdrängen aber die Massen an Gepäck, die sich hier im Wohnzimmer stapeln, lassen Großes vermuten und so ist es auch. Uns erwarten 611 km und 19.000HM! Ufff… ganz schön viel… :)


Das sind die groben Daten der Strecke 2015

Vor ner Woche war ich schon in den Dolomiten und durfte bei einem Shooting für die RoadBIKE reichlich Bergluft schnuppern und freue mich nun umso mehr, wenn es am Sonntag losgeht!
Wir halten euch hier jeden Tag auf dem Laufenden, sofern wir WLAN im Hotel haben. 


Vorbereitung im Schwarzwald: mit Freunden zur Downhill DM, Bikepark Todtnau. Merci Äggy für's Foto:)
 
Sau schön die Dolomiten! Harte Intervalle an diesem Pass – die Form passt!

 
Kleiner Vorgeschmack! So geil sieht es schon am Bildschirm aus!! Foto: Christian Lampe, RoadBIKE


Beim Shooting mal wieder in Pink unterwegs ;) Sunshine-Selfie :D

In den letzten Tage noch jede Menge Soulfood direkt aus Mama's Garten getankt!