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Montag, 25. Mai 2015

Schinderhannes MTB Marathon Platz 3!

FAKTEN

69km
1600 HM wellig – fiese Rampen und steile sandige Abfahrten
Platz 3 gesamt
Fahrzeit: 3:26 Std.
On Top: Singeltrails vom Feinsten – absoluter Geheimtipp für alle, die kein Bock mehr auf langweilige Strecken mit tausenden Teilnehmern haben! http://schinderhannes-mtb.org/


Bild: sportfotos24.com / Sportograf

Absolut lohnenswert in den Hunsrück zu fahren! Das war echt ein Highlight in der sonst oft tristen Marathon-Welt. Da die Teilnehmer begrenzt sind, hat man oft freie Fahrt auf den Trails und kann sich so richtig austoben. Ich fands klasse nicht im Stau zu hängen und es laufen zu lassen! Wo hat man das schon?

Nach Singen stand ein klassischer Formaufbau im Trainingsplan und so habe ich viele schöne Stunden auf dem Rad verbracht. Montag war ich bei schönstem Wetter noch in den Bergen rund um Freiburg unterwegs und dachte wie so oft, dass die Selbstständigkeit für mich das absolute Glück bedeutet. Samstag dann keine klassische Vorbelastung, sondern 2,5 Stunden biken mit Kandel-Höhenweg und Schlangenkapellen-Downhill. Das Rennen wollte ich aus dem Training heraus fahren.

Natascha Binder gewinnt, ich bin mit Platz 3 eigentlich ganz zufrieden.

Bei der Anreise Stopp in Offenburg beim Strux-Biosupermarkt und jede Menge Superfood eingekauft. Isabella hat einfach alles von Aronia über Chia, geröstete Hanfsamen und Sportlerbrei. Ich habe Säfte probiert, die einfach nur widerlich schmecken, Beeren in Schokolade gegessen und Bio-Marshmellows. Gestärkt wie Superwoman weiter in Richtung Frankfurt. 


So hingen viele im Ziel. :)

Morgens ab in den Hunsrück. Meine Oberschenkel wurden schon auf einer Parkplatztoilette strapaziert, denn auch mit 100 Lagen Klopapier will man sich da nicht hinsetzen.... In dem kleinen Ort Emmelshausen, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen, fanden wir uns sogleich in einer langen Schlange der Startnummernausgabe. Das wäre auch schon mein einziger Kritikpunkt. Das muss zu den Stoßzeiten anders organisiert werden. Wir haben uns bei der kleinen Strecke angestellt und so etwas vorgedrängelt, um noch 15 Min Vorbelastung fahren zu können. Ansonsten war alles mega gut organisiert. Die Verpflegungszonen waren in Flasche auffüllen oder Becherdurchfahrt geteilt und im Ziel gab es neben Kuchen und Obst, selbstgemachte Müsliriegel, Nussecken und Nudeln. Es gab eine heiße Dusche im Shower-Van und eine liebevoll aufgehängte Bürste im provisorischen Umkleidezelt. Ich fand's top!

Nur ein paar Matschpfützen, ansonsten super Bikewetter, fast bissel zu warm.

Start um 9:30 Uhr von ganz vorne. Ziemlich flott und staubig ging es durch den Wald. Natascha Binder (r2-Bike.com) fuhr auf mich auf. Ich blieb eine zeitlang hinter ihr bis sich ein paar Jungs zwischen uns drängten und sie etwas weiter vorne war. Ich hatte nicht die nötige Power um dranzubleiben. Danach ging es über Schotter und Wiesen. Ohne Gruppe musste ich alleine kämpfen. Natascha fuhr außer Sichtweite. Danach wunderschöne Trails an Bächen entlang. Überdacht von einem grünen Blätterdach, es glich einem Märchenwald. Trotz maximaler Anstrengung genoss ich die Landschaft und habe mir vorgenommen, hier mal ne lange Tour zu fahren. Es ging um Felsen rum, über Wurzeln, an Abhängen entlang (zum Glück war es trocken), sandige Böschungen sind wir runtergerutscht und haben kleine Bäche durchquert. Es ging über viele Holzbrücken, die kaum so breit waren wie mein Lenker. Es war richtig schön und ich hatte oft freie Fahrt. Ein seltenes Glück bei Rennen.

Brille, Handschuhe und Unterhemd in Pink. Nur die Nägel heute mal nicht.

 Nicht so geil haben sich meine Oberschenkel angefühlt, die einfach schon nach ner Stunde weh taten. War die Toilette schuld? :D Wohl kaum... Die Strecke war halt auch echt was für Drücker. Auf den schmal gemähten Wiesenstücken galt es im Ruckelmodus über Maulwurfhügel zu drücken. Sau ermüdend auch die vielen kleinen Rampen.

Ein Niederländer wartete ein paar Mal auf mich und so fuhren wir einige Kilometer zusammen. Danke nochmal! Nach einem schmalen Trail an einem Abhang entlang und einer rasanten Abfahrt, war er irgendwie weg und wieder war ich alleine unterwegs. Da musste man sich gut konzentrieren, um keine Abzweigung zu verpassen oder sich an ein gemütliches Tourentempo zu gewöhnen.


Sau coole Trails! Danke an alle Helfer und die Veranstalter! Pics hier: https://www.facebook.com/SchinderhannesMTB?fref=ts

Ca. 10 km vorm Ziel fuhr wieder ein Mädel auf mich auf. Ich erkannte die blonden Zöpfe aber wusste nicht mehr woher. Sie sah fit aus. Ich hänge mich eine Weile in den Windschatten und checkte die Lage. Bei einer 90 Grad Kehre fuhr ich Kurvenkrüppel eine steile enge Linkskurve (yeah!) und konnte mich so vor sie setzen. Sie meinte: "Hey, hab schon gehört, dass Du mega stark bist! Jedenfalls stärker, als ich!" Ich dachte sogleich, dass das doch unklug ist, sich selbst schlecht zu machen und das sie doch auf mich aufgefahren ist und nicht umgekehrt. Hmmm. Ich hab dann aber auch ehrlich unklug geantwortet: "Na ja, heute vielleicht nicht." Eigentlich psychologisch keine gute Kriegsführung. Ihre Worte gaben mir aber Extrapower und so schoss ich mit 202 Puls nach fast 3 Stunden den Berg hoch und rammte über alles, was im Weg war. Hauptsache Vollgas. Noch ne Rampe und noch mal Wiese. Ich dachte sie hängt sicher hintendran aber da war niemand. Wollte aber noch nicht locker lassen und gab alles was ging. Mega gerobbt. Meine Flaschen waren leer, ich hoffte meine letzten Körner würden bis ins Ziel reichen. Noch 1 km. Das Ortschild Emmelshausen. Stadion. Ziel. Puh, geschafft! 

Der Sprint zum Treppchen, als ich von draußen hörte, dass ich im Zelt aufgerufen wurde, hat mir dann den Rest gegeben. Heute tun die Schenkel richtig weh ;).
Dienstag, 12. Mai 2015

SINGEN 2015 – SIEG Mitteldistanz

Fakten: 

49km, 1400 Hm
Fahrzeit: 2:17 Std.
Reifen: Kenda KOZMIK LITE II in 2.00 mit 1.8 Bar  
Platz 1 

Siegerbussi von Naima ♥︎ Team Transalp – der Spaß ist vorprogrammiert! Das wird der Hammer!

Davor…
Die letzten Wochen waren voller Ungewissheit und Frust. Deshalb heute mal ein längerer Bericht was los war. Erst die Erkältung, die ich von Mallorca mitgeschleppt hatte. Dabei war meine 6-Stunden-Tour über die Berge mehr als geil. Okay, vielleicht bissel too much und bissel schlecht gepennt und dann am nächsten Tag der kalte Wind. Da kam ich nicht mal mehr mit Snigger vorwärts :). Nach 3 Tagen Chillen, Geburtstag feiern und Kaffeeklatsch mit Freunden, dachte ich, es ist weg. War's aber irgendwie nicht. Hals und Lunge brannten im Training und ich habe kaum Luft gekriegt, der Puls ist ins Jenseits geknallt aber es kam nichts in den Beinen an. Die Nase zu, gejuckt wie blöd. Es hat mich wahnsinnig gemacht. Jeden Morgen das Gefühl, ich hätte mich erneut erkältet. Irgendwann war klar, dass es eine Allergie ist. Nur noch Runden zum Biosk…

Mehr Zeit am Biosk als auf dem Rad verbracht…

Riva wollte ich als Training nutzen. Nicht gleich wieder voll eins drauf auf das, was nicht vorhanden ist. Also hieß es mein Team Kenda zu unterstützen: ich habe kleine Armbänder verteilt, Aufkleber und andere Promo-Artikel. Die Leuten reißen es Dir ja aus den Händen als wären es Geldscheine und wollen noch was für Bruder, Schwester und Onkel. Aber am meisten Spaß hatten wir beim Reifenwechsel-Spiel: also von einer Felge auf die andere und wieder 2 Bar Luft rein. Super-Kenda-Geri konnte niemand schlagen: 1:12 Min! Ich habe auch nen Workshop in Sachen Reifenwechsel bekommen aber meine Fingernägel splitterten mehr, als das ich den Reifen ohne Heber von der Felge bekam – wenigstens theoretisch hab ich's jetzt voll drauf ;). Am Sonntag mit meinen Ex-Teamkolleginnen von fi'zi:k eine schöne Runde gedreht. Hat mega Laune gemacht! Das Festival ohne Rennstress war auch mal schön, im Team war super Stimmung, abends sind wir in die beste Pizzaria der Stadt und es war toll so viele Leute wiederzusehen. Naima ist ein starkes Rennen gefahren und 5. auf der Extrema geworden – Hammer Kleine!


Farblich abgestimmt on Tour. I LOVE my BIKE.

Die EM war eigentlich eins meiner Höhepunkte für 2015.

Dienstag Intervalle im Regen. Mittwoch den Berg nicht richtig hochgekommen. Mal gefühlt Druck, mal wieder nur Aua sonst nichts. Frust. Einfach schwierig sich locker zu machen, wenn man will und der Körper nicht kann. Aber klar, mit der Brechstange geht es meist noch weniger. Markus angerufen. Solche Menschen braucht man… danach war klar, dass ich keine EM fahren werde. Das 83 km ohne Form einfach zu lang und zu hart werden und das der Formaufbau dadurch auch wieder leiden wird. Easy jetzt. Die Mitteldistanz aus dem Training heraus.

Samstag früh nach Singen. Das Wetter sah gut aus. Yeah! Da geht dem kleinen Sonnenkind von alleine der Mundwinkel nach oben! Großes 34er-Kettenblatt drauf und ab auf die Strecke mit italienischer Begleitung. 1:50 Std. abgefahren. Alles gut. Bike und Beine haben sich relativ gut angefühlt. Danke Geri und Roli für die mechanische Hilfe! Sau nett. Strecke komplett gleich wie im Vorjahr. Nicht EM-würdig, Trails zu kurz, 0 technisch, eher Straßenrennen.

Der Abend im Team war bis auf den Verfahrer zum Hotel (natürlich ohne Handy) und ewigem Irren durchs Industriegebiet auf der Suche nach Hotel "RELAX" (erinnert eher an Saunaclub oder Stundenhotel) super schön. Also noch ne 2. Vorbelastung. Danke an die Fremden, die mir mit ihrem Handy den Weg deuteten. Was wären wir nur ohne Google Maps? Lost. :) Pizza mit Klein-Ben geteilt, Isabella war abends auch da, was die Runde komplettiert hat. Sau schee....

Das Rennen…
So ähnlich wie ein Straßenrennen hat es sich auch angefühlt als es am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und 17 Grad losging. Die Rampe zum Hohentwiel wurde wie immer geknallt als gäbe es kein Morgen mehr. Eine im Vaude-Store-Trikot wurde gezogen und geschoben und so fuhren sie an mir vorbei. Mein Hirn machte Hopserle. Darf man das? Nein, das ist doch unfair! 199 Puls. Ich schrie: "Das ist unfair!" Musste ja irgendwas machen! Mein Kopf ratterte, denn eigentlich waren das doch Freunde. Menno. Sie fuhren immer weiter weg. Sie hielt sich wieder fest. Ich war kurz davor mich an einen schnelleren Fahrer zu krallen. Dann am 3. Ansteig ich nochmal geschrien: "Unfair!" Zurück kam "Team!"
Ich Depp. An so was hatte ich natürlich nicht gedacht… bissel peinlich. Am Ende war ich nicht die Einzige, die rumgebrüllt hatte :).

Ich glaube wir sind ein richtig gutes Team :)

Danach sortierte ich mich erstmal und fuhr meinen Stiefel. Hatte mich ja schon auf den ersten Metern völlig ins Off geschossen. Blöderweise war ich die meiste Zeit alleine unterwegs, konnte nur schwer Gruppen halten und hatte auch wenig Gleichstarke um mich rum. Das war im fiesen Gegenwind über Singens Hügel echt hart. Die Watt zeigten jedoch ganz gute Werte und so fuhr ich mein Tempo. Und auch wenn ich am Anschlag war und nochmal eine in Rosa an mir vorbeifuhr, deren Hinterrad ich auch nicht halten konnte (war nachher von der Kurzen), so war ich innerlich sau gut drauf. Hatte auf den Wiesenabfahrten richtig Spaß und freute mich, dass ich alles geben konnte. Egal auf welchem Platz ich am Ende gelandet wäre.

Sieg! Ohne Dusche und Ausfahren. Zu viele Freunde da…

Gegen Ende doch noch bissel Windschatteneskorte und die 2 letzten Rampen irgendwie hochgedrückt. Das war letztes Jahr alles bissel leichter aber egal. Da schaffte ich mit guter Form die Runde in 2:12 Std.
Vorm Ziel noch eine überholt. Blicken tut man es bei dem Durcheinander ja eh nicht mehr.

Das ich Erste war, habe ich erst später erfahren. Wie geil! Allein für das Gefühl und die Motivation. Das war definitiv die richtige Entscheidung. Isabella kam mit nur 13 Min Rückstand auf Platz 4 ins Ziel. Super Leistung!

Naima auf der EM-Strecke alleine auf weiter Flur und dann noch den Rik im Schlepptau :-)) Rik, das geht nicht! :D

Glückwunsch an Sabine für ein starkes Rennen und natürlich an Hielke und Anni. Ihr seid der Hammer!!

Danke an Geri für Deine Hilfe mit dem Rad. Davor und danach. Es kamen ein paar neidische Kommentare, wie es nach dem Rennen so geleckt aussehen kann. Dafür bin ich ganz arg dankbar!! Danke an Uwe für den Support. Und allen anderen für ihre Hilfe sei es mentaler oder mechanischer Art. Danke an alle an der Strecke, die geschrien haben. Ihr wisst nicht, wie viel das ausmacht.