Copyright © Rebekka Markert
Design by Dzignine
Samstag, 17. August 2013

TRANSE 4. Etappe

114,5 km, 2000 HM

Nacht besser aber zu kurz. Bein ok. Frühstück na ja. Gefühlt müde. Hatte bissel Schiß vor der Etappe heute. So viele KM bin ich ja noch nie in nem Rennen gefahren und 2000 HM auf kleine Hügel verteilt sind nichts für mich. Aber wie immer positiv gestimmt ging es zum Bike-Park. Warmfahren mit BJ (Benny Jörges) und Benni Stark. Wie schön. :) Bis BJ nach dem Turn sein Pedal am Schuh hatte und die Sattelstütze oben an der Wippe gebrochen ist. Wohl zu viel Power?! :D Benni S. also erstmal nen Pre-Race-Sprint zurück eingelegt und wir nen Spaziergang gemacht. BJ gut gelaunt und null nervös. Ich wäre an seiner Stelle durchgedreht! Am Ende ging aber alles gut und er konnte sein 2. Rad nehmen. Ich bin derweil zum Start gebrettert und wenn ich nicht per Zufall 2 Teilnehmer in weiter Ferne gesehen hätte, hätte ich es wohl kaum geschafft, hatte nämlich beim Rausfahren überhaupt nicht darauf geachtet wo wir abgebogen waren. Eijeijei. Meine Nerven. Jedenfalls schwitze ich schon wie blöd bevor es losging und wusste, dass meine Beine nicht in Topform waren.

Und die ersten 30 km änderte sich das Gefühl auch nicht. Die fühlten sich dick und sauer an, brennten bei jedem Antritt wie Hölle und ich konnte keine Gruppe halten. Wusste nicht wie ich das überleben sollte und hörte einfach Musik und gurkte umher. Am Ende ging es andern genauso und schließlich wurde es besser und ich war in ner großen Gruppe um Platz 7 unterwegs. Ging bis KM 90 recht gut aber war anstrengend, dann musste ich abreißen lassen. Die nächsten Km der Horror in der Hitze. Die kleinen Anstiege und die Hitze waren einfach hart. Ich hatte Schmerzen an der geprellten Hüfte und der Rücken zwickte.


Am Ende noch dieser Gegenwind. Ich machte ne kleine Feier bei jedem Kilometer, den wir näher ans Ziel kamen. Welch Schlacht. 5 Stunden war ich unterwegs. Krass. Platz 10! :-))))))

Essen ohne Hunger, ausgelaugt aber happy & stolz. Neuer Verband. Tja, das Bein gewinnt keinen Schönheitswettbewerb mehr aber alles heilt recht gut.


beste Versorgung...


Heute mal kein Sturz und kein Defekt. Ich will schon feiern, da sticht mich eine Biene in die Kniekehle vom kaputten Bein. Ich hab erstmal ne Stunde geheult. Ist doch unfair so langsam. Das Bein ist jetzt dick wie ne Presswurst und pocht ohne Ende. Mal sehen wie ich heute schlafe und wie ich damit morgen fahre.

Aber Essen war gut und lustig mit Anni, ihrem Dad und Sven. Haben uns nur totgelacht. Und es gab ne doppelte Portion Karottensalat und wer mich kennt weiß, dass die Karotten alles heilen werden und mich für morgen schnell machen. ;)


im Saal...

TRANSE 3. Etappe

99km, 1080 HM - besser gesagt Zeitfahren im Pulk

Nacht war hart. Hatte durch den Arztbesucht viel zu wenig gegessen und musste um 1 Uhr aufstehen. Hab Riegel und Müsli in mich gestopft, mein armer Magen dachte ich nur. Verdauung leidet schon auf hohem Niveau aber das will ich hier jetzt nicht ausführen :-). Also die Nacht war unruhig, zudem tat in jeder Stellung irgendwas weh und ich schwitzte, irgendwo draußen waren Stimmen zu hören und trotz Ohrstöpsel war ich mega empfindlich. Schlaf war nicht wirklich erholsam aber hatte dennoch gute Laune am Morgen. Also mit Mario, dem Shuttle-Fahrer ab zum Gelände.

Beim Kette ölen morgens vorm Start

Start war bei mir mal wieder gefühlt fuckig zumal es gleich in vollem Karacho den Berg hochging und Devise war ja "Gruppe fahren und dranbleiben" und solche Scherze. Hab ich gleich mal umgetextet in: "kein Sturz heute und überleben". Bin also erstmal mein Ding gefahren. Nach der harten Nacht mit den vielen Wehwehchen war auch an nichts anderes zu denken. Schmerzen hatte ich zum Glück keine und auch mit Verband war treten kein Problem. Hab mich dann doch irgendwann in Gruppenfahren versucht und so sind wir Kilometer um Kilometer durch die Prärie im Staub. Teilweise echt große Gruppen in denen das Fahren aber so anstrengend war, dass ich irgendwann schon vom Konzentrieren müde wurde. Das ständige Antreten nach Kurven oder wenn mal wieder einer vorne anzog, von den Typen, die nicht Gruppenfahren können ganz zu schweigen. Und das Prügeln über die Rampen war zudem hart, dennoch kam ich recht gut mit und fühle mich zunehmends besser.

Lag an einer guten 9. Position bis KM 90 und dann kam eine nächste Premiere: Markert hat nen Platten. In meinen 4 Rennjahren hatte ich noch nie einen und jetzt an dem 3. Tag der Transe hab ich nen Platten. Ich konnte es erst nicht glauben als mir jemand auf die Schulter klopfte und fragte, ob es gewollt sei, dass ich mit so wenig Luft fahre. Oh weh. Ruhig bleiben Markert, alles gut. Anhalten. Patrone rein. Cool, Reifen wieder prall. Musste lachen und hab mich selbst beglückwünscht für die Gelassenheit. Die kleine Italienerin war noch in weiter Ferne und so konnte ich in Ruhe weiterfahren. 500 Meter später wieder dieses Kack-Geräusch am Hinterreifen. Fuck. Wieder platt. Dieses Mal war ich nicht mehr so cool. 9 km vorm Ziel. Shit. Geht's denn eigentlich noch beschissener? Also wieder angehalten und nächste Patrone. Und dieses Mal vorher Loch gesucht, nach untern gehalten, damit die Milch dicht macht und Patrone rein. Die Luft strömte durch meine Finger und das zischende Geräusch machte mich verrückt. Ich schüttelte den Reifen wie verrückt, hatte mittlerweile das halbe Rad in der Luft und stellte fest, dass nirgendwo Milch rauskam. Oh weh. Markert, das schaut schlecht aus. Schlauch hatte ich dabei aber keine Patrone mehr. Shit. Also weiter. Schön vorsichtig. Dann an einem Anstieg stand einer mit ner Pumpe. Ich angehalten, er voll hilfsbereit. Aber er redete mehr als das er flickte und ich versuchte dazwischenzufunken, weil mir alles zu langsam ging. Seelenruhig fummelte er da rum. Die kleine Italienerin fuhr vorbei. Fuck. Mittlerweile hatte er das Ventil raus aber kriegte den Reifen nachher nicht mehr drauf. Oh Mann. Wir rissen alle an dem Rad rum, ich drehte durch. Er erzählte mir, dass wir auch zum Radladen gehen könnten oder er mich ins Ziel fahren könnte. Hä? Hier gehts um nen Top 10 Platz du Hirsch! Ich dachte ich muss ihm die Pumpe an den Schädel hauen. Gleichzeitig meldete mein System, dass er doch hilfsbereit ist und ich freundlich sein sollte. Das Rad ging dann auch nicht rein, ich riss es ihm aus der Hand und machte es selbst. Er sagte unaufhörlich, dass es doch nicht um mein Leben ginge. Jo, in dem Moment schon!

Also finaly fuhr ich wieder und das mega aggro. Musik aufgedreht noch ein Mädel eingesammelt und ab ins Ziel. Ich war erledigt. Platz 17, 15 Min verloren. Anni und ihr Dad konnten nur noch lachen, ich am Ende auch. Wie abgefahren. Jeden Tag was Neues.
Ab ins neue Hotel und schön Essen gegangen mit ein paar andern Teilnehmern. Schöner Abend mit einem Glas Rotwein als Ausklang. Ab ins Bett.

Benny schickt mir ne Nachricht, dass ich gesamt noch immer Top 10 wäre. :) Cool.