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Freitag, 19. April 2013

STUDIE 7.Tag, Fr 19.4.

Ich hatte heute morgen schon Schlimmes befürchtet nachdem ich zu wenig Schlaf hatte aber der große Knall kam auch heute nicht.

Klar sah ich nicht gerade aus wie aus dem Ei gepellt aber nachdem ich in den Nachrichten gesehen habe, dass es nicht regnen wird, war meine Stimmung mehr als gut. Welch ein Glück. Ich werde echt belohnt für all die kalten, nassen Touren und die wunderschönen Tage, an denen ich kein Training hatte und brav daheim geblieben bin. Ein Segen.

Jan war schon am Frühstücken, als ich um kurz nach 8 rüberkam. Er hatte heute seinen allerletzten Tag, d.h. die 3 Abschlußtests wie zu Beginn. Die Nervosität war groß, bei ihm und bei Sascha. Klar, man erhofft sich ja ne Verbesserung. Aber Jan war guter Dinge und schien positiv gestimmt. Am Ende waren beide tatsächlich besser und sind nun voller Motivation für die Saison.

Ich hatte erst einmal 1 Stunde EB auf dem Plan, also von dem Sportlerheim zur Uni rübergerollt, die Oberschenkel haben sich schon hier bemerkbar gemacht. Wieder alleine los in Richtung Saar. 15 min durch die Stadt und unten am Radweg geht's mit dem Intervall los. Irgendwie ging es ganz gut und am Ende war ich 57 min im EB.

Danach bissel einkaufen, Mittagessen und ne Runde schlafen. Ich wollte nicht aufstehen. Aber dann habe ich mir klar gemacht, dass ich freiwillig hier bin und das Wetter schön ist und das ich eigentlich an so einem Tag liebend gerne ne Tour machen würde. Denn anders als viele andere Radsportler bin ich ja zu dem Sport gekommen, weil ich die Natur und Bewegung liebe und Frischluft brauche und nicht nur um zu trainieren und Rennen zu fahren. Insofern bin ich gut gelaunt alleine los. Heute warm angezogen. Es lief echt ganz gut und ich bin viel im Unterlenker gefahren. Fühl mich da total wohl und kann gut drücken. Das kleine schwarze BQ passt einfach wie angegossen. Übrigens der Lohn für eine wie ich finde wunderschöne Website, die ich gebaut habe: www.bq-cycles.com

Also, den G1-Bereich zu halten war kein Problem. Nach 90 min hat mich mein iPod verlassen aber war auch nicht tragisch, die Vögel haben gezwitschert und mein Atem ging so gleichmässig, dass sich das alles wie Meditation angefühlt hat. Je fertiger ich bin, desto mehr bin ich bei mir, denke nicht mehr über unnötiges Zeug nach, sondern nehme nur noch das auf, was im Moment geschieht. Die Bäume haben über Nacht kleine Blätter ausgetrieben, überall fängt es an zu blühen, wird grün und bunt. Frühling ist so was schönes. Ich entdecke so viele kleine schöne Details auf der Strecke, die ich mittlerweile in und auswendig kenne. Das lila Rathaus in Frankreich, die zwei bunten Räder in einer kleinen Ortschaft, ein Teich in dem Frösche quaken. Daraus ziehe ich Energie und fahr weiter und weiter. Am Ende bin ich mit einem Schnitt von 29,9 an der Brücke. Crazy. Heute wurde ich aber auch vom Wind verschont, der viel schwächer war als die 4bft gestern. Und die Sonne habe ich dann auch noch gesehen, welch Glück. Und wieder bin ich dankbar, heute ganz besonders.

Geheimnis Nr. 3: Positiv sein, im Jetzt leben & das tun, wofür das Herz brennt.
Es ist nicht schwer und gibt unheimlich viel Kraft. Ich habe einen Job, den ich liebe und einen Sport, der mir die Möglichkeit gibt, solche Tage wie heute zu erleben. Ich hätte jammern können, weil mir die Beine weh taten aber ich habe statt dessen genossen, dass ich draußen sein kann und so viel Schönes erleben darf. Klar ist nicht immer alles rosa Sonnenschein aber es hilft schon, es sich öfters klar zu machen, was man hat. Ich habe mich heute über die Natur, das Wetter und mehrere grüne Ampeln gefreut. Am Ende fühl ich mich geerdet und voller Wärme, obwohl ich ganz schön platt bin. Wir haben zu jeder Zeit die Möglichkeit Dinge in unserem Leben zu verändern und sei es nur die Sichtweise.

Selten so seelig wie heute. Mal sehen, ob das morgen beim 20km Zeitfahren, dem 30 Sek Sprint und dem Stufentest auch noch so sein wird. :) Versuchen werde ich's auf alle Fälle.
Oder ich sehe so aus: :-)))))))